Evangelische Umweltbeauftragte: „Höchste Zeit für Letzte Politikergeneration“
(25.5.23) Wien/Berlin (epdÖ) – „Auf das Schärfste“ verurteilen die Umweltbeauftragten der Evangelischen Kirche in Österreich das „abschreckende“ Vorgehen gegen die Klimaaktivisten der „Letzten Generation“ in Deutschland.
Mit einer umstrittenen Großrazzia in sieben Bundesländern sind am Mittwoch Polizei und Staatsanwaltschaft gegen Vertreterinnen und Vertreter der „Letzten Generation“ vorgegangen, zahlreiche Wohnungen und Geschäftsräume wurden durchsucht.
„Dieses Vorgehen gibt Anlass zu größter Sorge, weil dadurch die Spaltung der Gesellschaft weiter vorangetrieben und somit auch jener gesellschaftliche Grundkonsens gefährdet wird, der für eine erfolgreiche Bewältigung der Klimakrise Voraussetzung ist“, heißt es in der Aussendung der Umweltbeauftragten. Menschen, die sich friedlich und gewaltfrei für wirksamen Klimaschutz und damit für die Erhaltung der Lebensgrundlagen „von uns und allen künftigen Generationen“ einsetzten, „dürfen nicht als kriminelle Organisation ähnlich einer staatsgefährdenden Organisation eingestuft werden“, so die Umweltbeauftragten. Polizei und Gerichte seien nicht die richtigen Mittel zur Lösung der immer angespannteren Lage. „Einzig und alleine die Politik hat es in der Hand, gerade noch rechtzeitig eine Lösung herbeizuführen. Aber nicht, indem sie Polizei und Gerichten noch mehr Möglichkeiten zuschiebt, sondern indem sie möglichst umgehend Klimaschutz selbst in die Hand nimmt“, ist Dietmar Kanatschnig, Beauftragter für Klimavorsorge und Nachhaltige Entwicklung in der Evangelischen Kirche Österreich, überzeugt.
An die Politikerinnen und Politiker appellieren die Umweltbeauftragten, konkrete Maßnahmen für den Klimaschutz zu setzen. Solange die Politik ihre Klima- und Zukunftsverantwortung nicht ausreichend wahrnehme, werde der gesellschaftliche Druck weiter zunehmen. Die „Letzte Politikergeneration“ könne noch etwas zur Abwendung der Klimakatastrophe beitragen. Die Forderung der „Letzten Generation“ nach Temporeduzierung auf 30/80/100 auf Straßen könnte ein erster Schritt sein, meint Kanatschnig und betont: „Für nicht erfolgten Klimaschutz wird es jedenfalls schon in wenigen Jahren keine Reparaturmöglichkeit mehr geben.“
Quelle: www.evang.at