Morgen ist es zu spät!
Die gesamte Aussendung im Wortlaut:
Morgen ist es zu spät!
Umweltbeauftragte: Wir wollen Handeln und zum Handeln anregen
Im August ist es wieder soweit, wir haben den Earth Overshoot Day, den Welterschöpfungstag erreicht, das heißt wir leben ab diesem Datum auf Kosten der zukünftigen Generationen. Es ist daher bereits 5 Minuten nach 12 Uhr, um das in Paris von den 195 Ländern unterzeichnete Abkommen zur Begrenzung der CO2- Emission zu erreichen, damit der Temperaturanstieg bis 2050 auf 1,5 Grad Celsius begrenzt wird. Wir sind die erste Generation, die den menschengemachten Klimawandel bewusst wahrnimmt, und die letzte, die etwas dagegen unternehmen kann, um Katastrophen zu verhindern.
„Wir katholischen und evangelischen Umweltbeauftragten wollen dazu beitragen, dass wir weiter auf einer lebenswerten Erde leben können,“ so Sprecher Markus Gerhartinger am Rande der diesjährlichen Tagung der kirchlichen Umweltbeauftragten, die heuer im Bildungshaus Schloss Puchberg bei Wels stattgefunden hat.
Die Herausforderungen und Aufgaben sind dazu im kirchlichen Bereich sehr vielfältig und genauso vielfältig waren die Themen auf dieser Konferenz, auch der Austausch zur kirchlichen Umweltarbeit in Südtirol und Deutschland stand am Programm.
Umweltpreis, Autofasten, Schöpfungszeit
Die kirchlichen Umweltbeauftragten haben u.a. beschlossen, nach dem erfolgreichen Umweltpreis 2024, bei dem 13 Projekte aus ganz Österreich ausgezeichnet werden konnten, wieder einen österreichweiten Kirchlichen Umweltpreis auszuschreiben. Auch die ökumenische Schöpfungszeit von 1.9. – 4.10. und das vielfältige Angebot in den Pfarren waren Thema, genauso wie „Autofasten“ und „Radeln in die Kirche“ am 22. September. Autofasten ist in den 21 Jahren seines Bestehens zu einer „Marke“ geworden. Hier wollen wir an dem wichtigen Thema Mobilität weiter dranbleiben.
Klimaschutzkonzept, EMAS
Erfolge konnten ebenfalls berichtet werden: Das Klimaschutzkonzept der evangelischen Kirche, das von der Synode beschlossen wurde und nun umgesetzt wird. Die digitale Energieerfassung dient zur Selbstkontrolle des Verbrauches. Mit der Umstellung auf 100% Ökostrom, Elektroautos als Dienstwagen, Umstellung aller Heizungen auf erneuerbare Heizsysteme soll in den Pfarren die Klimaneutralität bis 2035 erreicht werden. Das europäische Umweltmanagementsystem (EMAS) begleiten die Umweltbeauftragten schon lange und immer wieder kommen neue kirchliche Einrichtungen und Pfarren dazu. Aktuell läuft der 10. kirchliche EMAS-Kurs und in kürze werden die Diözesangebäude der katholischen Kirche in Kärnten EMAS zertifiziert.
Die EU präsentierte 2019 den „Europäischen Grünen Deal“, der Europa zum ersten klimaneutralen Kontinent machen soll. Davon sind wir aber noch sehr weit entfernt! Dazu braucht es die Politik, die die notwendigen Rahmenbedingungen vorgeben muss, die leider oft noch fehlen. Dazu braucht es aber auch ein allgemeines Umdenken in der Menschheit: Es muss nicht immer alles schneller und größer sein. Auch unser Wohlstand muss sich verändern, um eine sozial gerechte Welt zu ermöglichen.
„Gott hat uns eine wunderbare Schöpfung geschenkt, die wir bewahren wollen. Es gibt genug zu tun, damit wir diesen Planeten für unsere Kinder und Kindeskinder lebenswert erhalten können. Denken wir nicht an das, was vielleicht (jetzt) nicht geht, setzen wir das um, was möglich ist! Aber nicht morgen oder übermorgen, sondern heute“ so Gerhartinger abschließend.