Der Erde eine Regenerationszeit geben
Die Presseaussendung im gesamten Wortlaut:
Der Erde eine Regenerationszeit geben
Die Kirchen laden dazu ein in der ökumenischen Schöpfungszeit von 1. September bis 4. Oktober das Bewusstsein für einen sorgsamen Umgang mit der Erde zu schärfen
Wir alle spüren die Klimaveränderung: mehr Hitzetage/Tropennächte, Anzahl der lokalen Starkregenereignisse nimmt zu und vieles mehr. Die Wissenschaft ist sich einig, dass das (Konsum-) Verhalten der Menschen einen großen Anteil an dieser Veränderung hat. Daher ist es immer dringender nötig, die eigenen Entscheidungen zu hinterfragen und als Privatperson, als Politiker/in, als Wirtschaftstreibender die richtigen Schlüsse zu ziehen.
Das Christentum hat eine lange Tradition der Tugend der Mäßigung, die einem rücksichtslosen Konsumieren entgegenwirkt. Die Schöpfungszeit bietet eine Anregung, sich aus Verantwortung für die Mitwelt wieder auf diese Tugend als einer ökologischen Tugend zu besinnen.
„Es braucht eine Regenerationszeit für unsere Erde“, so der Sprecher der katholischen und evangelischen Umweltbeauftragten Markus Gerhartinger. „Die ökumenische Schöpfungszeit von 1.9. – 4.10. soll hier ein Beitrag der Kirchen für mehr Bewusstsein auf unserer Erde sein.“
Der St. Pöltner Diözesanbischof Alois Schwarz, der in der österreichischen kath. Bischofskonferenz auch für Umweltfragen zuständig ist, ergänzt: "Die Schöpfungszeit ist eine heilige Einladung, innezuhalten und der Erde Raum zur Erneuerung zu geben. In dieser Zeit sind wir aufgerufen, uns der Verantwortung bewusst zu werden, die wir gegenüber Gottes Schöpfung tragen, und mit unserem Handeln zur Heilung der Welt beizutragen."
Michael Chalupka, Bischof der Evangelischen Kirche A.B. in Österreich, betont: „Die Freude über Gottes Liebe zur Schöpfung und über Jesu Christi Zusage, dass das Reich Gottes mitten unter uns Gestalt gewinnt, ermutigt in Zeiten der Klimakrise. Wir Menschen sind befreit und angehalten, einzeln wie strukturell Verantwortung für den Erhalt der guten Schöpfung zu übernehmen.“
Immer mehr Pfarren bieten in der ökumenischen Schöpfungszeit entsprechende Veranstaltungen an: Vorträge, Gottesdienste, Gebete, Wanderungen, … und vieles mehr. „So vielfältig wie die Kirche, so vielfältig ist das Angebot“, so Sprecher Markus Gerhartinger, der auf die über 70 eingetragenen Veranstaltung in ganz Österreich verweist. Unter https://www.schoepfung.at/site/home/schoepfungszeit kann man diese abrufen.
Besonders deutlich wird in den letzten Jahren auch das Engagement der Ordensgemeinschaften in der Schöpfungszeit: „Gut für die Schöpfung zu sorgen und für das von ihr Empfangene zu danken - das hat für die Ordensgemeinschaften eine lange Tradition. Man braucht nur an die Klostergärten zu denken. In dieser Linie greifen viele klösterliche Gemeinschaften den Gedanken der Schöpfungszeit auch 2024 auf und laden ein zu Gebet, Reflexion und Aktion. In diesem Jahr wird sich auch die Gesprächsinsel – eine Einrichtung der Österreichischen Ordenskonferenz – beteiligen und einen „Schöpfungsraum“ gestalten (17. September)“, so Sr. Anneliese Herzig MSsR, Bereichsleiterin „Mission und Soziales“ der Österreichischen Ordenskonferenz abschließend.