Energieautarke Schule
Das private Gymnasium und Realgymnasium Sachsenbrunn der Erzdiözese Wien, ganz im Süden der Diözese gelegen, setzt ein starkes Zeichen für Nachhaltigkeit: Mit der Inbetriebnahme einer neuen Photovoltaik-Anlage ist die Schule nun nahezu energieautark. Der erzeugte Solarstrom deckt — zumindest an sonnigen Tagen — den kompletten Bedarf und ergänzt so Hackgutheizung, schuleigene Wasserquellen und eine Biokläranlage.
„Unsere gesamte Schulgemeinschaft engagiert sich seit vielen Jahren für umweltfreundliche und zukunftsorientierte Maßnahmen. Die Photovoltaikanlage war nun ein logischer, weiterer Schritt auf diesem nachhaltigen Weg“, freut sich Direktor Gernot Braunstorfer anlässlich der Inbetriebnahme im November. Das passe sehr gut zu seiner Schule, fährt er fort. „Als katholische Privatschule folgen wir einem ganzheitlichen Bildungsbegriff und fördern bei unseren Schülerinnen und Schülern nicht nur die unterschiedlichen Begabungen, sondern auch soziale und ökologische Verantwortung.“
284 Module liefern Solarstrom
Die neue Photovoltaikanlage ist auf dem Dach der Schule montiert, die wunderschön und etwas erhaben mitten in der Buckligen Welt im Wechselgebiet liegt. Insgesamt 284 Module liefern an Sonnentagen bis zu 120 kW elektrische Leistung und decken so bei optimaler Wetterlage den gesamten Strombedarf der Schule. Dank der Informatikabteilung der Schule kann man die jeweils aktuellen Daten auch auf den Bildschirmen in der Aula ablesen, sodass Sachsenbrunns Schülerschaft wie auch das pädagogische Team jederzeit den ökologischen Fußabdruck der Schule im Blick haben.
Eigene Quellen samt Biokläranlage und Biomasseheizung
Die Photovoltaikanlage ergänzt die vielen nachhaltigen Maßnahmen, die Sachsenbrunn bereits umgesetzt hat. Dank gleich drei eigener Wasserquellen deckt die Schule beispielsweise ihren Wasserbedarf völlig autark. Der Brunnen vor der Schule zeugt von dieser einmaligen Situation: Er wird vom Überlauf der Quellen gespeist. Zudem verfügt Sachsenbrunn über eine eigene Biokläranlage, mit der das in der Schule anfallende Abwasser geklärt und abgeleitet wird. Und schließlich hat man sich 2016 mit dem benachbarten Molzbachhof zusammengeschlossen. Das Naturhotel hat damals ein eigenes „Energiezentrum“ errichtet, das seitdem Ökostrom und vor allem Wärme liefert; genug, dass auch das Gymnasium mit Wärme versorgt werden kann.
Das dafür notwendige Hackgut stammt aus den umliegenden Wäldern. Die wiederum gehören teilweise der Erzdiözese Wien. Und so schließt sich der Kreis, denn das Gymnasium und Realgymnasium gehört zu den Privatschulen der Erzdiözese. Etwa 50 Prozent des nachwachsenden Rohstoffs liefern also die „eigenen“ Forste. „Das Holz aus der Region wird zu Hackschnitzeln verarbeitet, die seit nunmehr acht Jahren die alte Ölheizung ersetzen und ökologische Wärme liefern“, erzählt Direktor Braunstorfer. Als Religionslehrer sieht er hier auch einen wichtigen pädagogischen Aspekt seiner Bildungsarbeit verankert: „Zu unserer ‚Bildungsabsicht‘ gehört auch, die Schülerinnen und Schüler aufmerksam zu machen, dass man für die Aufrechterhaltung der von Gott geschenkten Schöpfung aktiv mitwirken muss“, sagt er.
Engagierte Schulgemeinschaft
Besonders stolz ist Sachsenbrunns Direktor im Übrigen auf das große Engagement der gesamten Schulgemeinschaft, die ganz selbstverständlich auch beim Thema Nachhaltigkeit mitzieht. „Es gibt eine Vielfalt an Projekten in unserer Schule, die durch die Pädagoginnen und Pädagogen wie auch Schülerinnen und Schüler und den Elternverein unterstützt werden“, sagt Gernot Braunstorfer. "Mit der neuen Photovoltaikanlage setzt unsere Schule ein vorbildliches Zeichen für gelebte Schöpfungsverantwortung“, freut sich auch Reinhard Hallwirth, pädagogischer Geschäftsführer der Schulstiftung der Erzdiözese Wien, über die jüngste technologische Innovation in Sachsenbrunn.