Pfarre Mank gewinnt Umweltpreis der Diözese St. Pölten
"Vorbildliches Verhalten in Hinblick auf die Schöpfungsverantwortung zahlt sich aus, stärkt das menschliche Miteinander und gibt Zusammenhalt in der Gemeinschaft unserer Pfarren", sagte Bischofsvikar Rupert Stadler anlässlich eines Festaktes im NÖ Landhaus in St. Pölten am 4. Dezember 2012, wo die Umweltpreise der Erzdiözese Wien und der Diözese St. Pölten vergeben wurden.
Landesrat Pernkopf: „Unsere Verantwortung ist nicht teilbar und delegierbar"
Bischofsvikar Stadler gratulierte dabei den Teilnehmern "für das gelebte Beispiel der Verantwortung in Hinblick auf Umwelt und Schöpfung". Gemeinsam mit dem Niederösterreichischen Umweltlandesrat Stephan Pernkopf und dem Umweltreferenten der Katholischen Aktion (KA), Markus Gerhanrtinger, überreichte er die Sonderpreise der Erzdiözese Wien an die Pfarre Obersdorf (Vikariat Unter dem Manhartsberg), die Pfarre Lanzenkirchen und an Ernst Trenker von "Jugend am Hof" Grametschlag (Vikariat Unter dem Wienerwald). Stadler ergänzte: „So zeigt die Kirche an exemplarischen Beispielen, wie für Generationen prägend und nachhaltig gehandelt wird."
Diözesanjugendseelsorger Werner Pirkner freute sich, dass „schöpfungsfreundliches Handeln in der Kirche und bei Jugendlichen viele Kreise zieht". Wer Christentum praktiziere, müsse auch praktisch im Sinne der Umwelt handeln. Der Umweltgedanke sei „ansteckend". Mehr und mehr Menschen würden sich aus dem Glauben heraus für die Bewahrung der Schöpfung einsetzen, so Pirkner.
Ziel der Umweltpreise sei es, „umweltbewusste Gläubige zu bestärken und sich gegenseitig zu inspirieren", sagte Landesrat Pernkopf. Wenn jeder und jede Einzelne kleine Maßnahmen ergreife, entstehe durch die Gemeinschaft ein großer Beitrag zur Schonung der Natur. Die Kirche sei eine solche Gemeinschaft, die sich für den Umweltschutz einsetze. „Wir werden daran gemessen werden was wir getan haben. Unsere Verantwortung ist nicht teilbar und delegierbar", schloss Pernkopf.
Sonderpreise für ... die Pfarre Obersdorf ...
In Obersdorf wurde am ersten Fastensonntag ein Autofastenpass ausgeteilt, wo jede/r Messbesucher/in ohne Auto ein Stempel erhielt und der volle Pass mit regionalen Produkten belohnt wurde. Kein Plastikgeschirr, Einwegflaschen oder ähnliches, sondern Wiederverwendbares wird für die pfarrlichen Aktivitäten verwendet, für größere Veranstaltungen wie den Weinviertler Pilgerweg mit 300 Personen der Geschirrwagen des Abfallwirtschaftsvereines.ausgeborgt. Auf einheimische regionale Produkte wird großer Wert gelegt. Pfarrfahrten erfolgen seit vielen Jahren mit Sonderzügen der Eisenbahn.
... Lanzenkirchen
In Lanzenkirchen gibt es schon lange ein Umweltteam und ein großes Schöpfungsfest am letzten Sonntag im September, jeweils der jährliche Höhepunkt der Aktivitäten. „Wir verbinden den Glauben mit der Welt in der wir leben und den Herausforderungen", sagte ein Mitarbeiter der Pfarre.
Eine Kräuterwenderung durch die Leitha Auen, ein Gartenfest, der 1. Pflanzentauschmarkt, der Bau einer Kräuterspirale bei der Kirche, Kräuterbüschel für das Kräuterweihefest zu Maria Himmelfahrt sind einige der Aktivitäten. Wichtig ist ihnen eine „Vertiefung, die ganzheitlich erfahrbar sein soll. Getränke aus Mehrweggebinden." Zu den jüngsten Taten gehören eine Probefahrten mit Emobil beim Umweltaktionstag, oder anlässlich der Abschaffung der Glühbirne wurde die Zukunft des Lichts zum Thema. Als erste Pfarre in Niederösterreich wird die EMAS Zertifizierung angestrebt.
... und Jugend am Hof:
Bei Jugend am Hof, einer Kooperation zwischen der Familie Trenker und der Katholischen Jugend der Erzdiözese Wien, werden „viele Projekte von Jugendlichen selbst initiiert und die Liebe zur Natur durch das Vorleben vermittelt", sagt Ernst Trenker. Der Bauernhof in Grametschlag in der Buckligen Welt wird seit 1992 biologisch bewirtschaftet und liegt direkt am Dreiländereck NÖ-Stmk-Bgld. „Jugendliche brauchen Räume wo sie sich wohlfühlen können und Menschen bei denen sie willkommen sind. Es geht darum, die Schöpfung hautnah zu spüren; Und durch das Staunen über die Schönheit der Landschaft und die Gemeinschaft Gottes Nähe zu erfahren" so Trenker.
Hilfreich dabei sind der Campingplatz am Bauernhof, das Blockhaus mit Biotop, die Koch-, die Lagerfeuerstelle, der Erlebnisspielplatz, die Schlucht mit Tippi und Seilegarten, der Streichelzoo, die Himmelsleiter, das Lebenslabyrinth uvm. Aus einem ehemaligen Postbus wurde ein Schlafbus mit 20 Betten, wo gezeigt wird, wie man mit dem Thema Verkehr umgehen kann. Vom Bahnhof werden Jugendliche mit einem gebrauchten 53-Sitze Bus abgeholt und wieder hin gebracht.
Jugend-, Firm-, Jungschargruppen und Ministranten kommen gerne um ihre Wochenenden und Sommerlager zu genießen. Der Firmsplash, wo frisch Gefirmte Spiel, Sport, Spaß und Gemeinschaft erleben, ist das Highlight des Sommers. Schule am Bauernhof rundet das Programm ab. „Es geht nicht darum mit den Jugendlichen ´nur´ zu reden, sie lernen im Erleben und Tun", strich Umweltreferent Gerhartinger hervor.
Der St. Pöltner KA Präsident Armin Haiderer konnte weiters Bischof Klaus Küng, Bischofsvikar Gerhard Reitzinger und den Direktor der Pastoralen Dienste, Sepp Winklmayr aus der Diözese St. Pölten begrüßen. Unterstützt wurde der Umweltpreis von: Initiative "So schmeckt NÖ"; Bio Austria NÖ und Wien; Qualitätsprogramm Gutes vom Bauernhof; Weltladen St. Pölten; NÖ Abfallwirtschaftsverein; Die Umweltberatung NÖ. „Mich hat die große Vielfalt, die geboten wurde, berührt", meinte ein Besucher beim anschließenden Buffet.