Umweltpreis – ein Weckruf für Schöpfungsverantwortung
KA Präsident Rijs: "Die uns anvertraute Schöpfung ist ein Thema, das die Welt bewegt"
Dutzende Pfarren hätten sich um den niederösterreichischen Umweltpreis beworben, so der
St. Pöltner KA-Präsident Armin Haiderer. Die Auszeichnung werde ständig weiterentwickelt, im kommenden Jahr sollen auch Jugendprojekte gewürdigt werden. "Die Umweltanliegen gehen jeden von uns an, die Natur kann uns außerdem den Weg zu Gott zeigen", sagte Haiderer. Der Präsident der KA der Erzdiözese Wien, Walter Rijs, gab zu bedenken: "Die uns anvertraute Schöpfung ist ein Thema, das die Welt bewegt. Umweltschutz verlangt, über die Grenzen hinaus zu denken und voneinander zu lernen". Die Preise in den einzelnen Kategorien sind mit jeweils 800 Euro dotiert.
Der NÖ-Landtagspräsident Johann Heuras erklärte, man habe die Pfarren und die Kirche bei den Anstrengungen des Landes mit an Bord geholt, weil die Menschen in sie Vertrauen hätten. Mit der Aktion Energiespar-Pfarre wurden heuer schon 75 Pfarren beraten. Heuras nannte als die
Bereiche den bewussteren Umgang mit Lebensmitteln oder die sinnvolle Nutzung von Energie.
Den St. Pöltner Umweltpreis gewann in der Kategorie "schöpfungsfreundliche Pfarrfeste" die Pfarre St. Martin/Waldviertel. Der Einkauf von regionalen, saisonalen, biologisch und fair gehandelten Produkten, deren vielfältige Verwendung, die Achtsamkeit auf eine vorbildhafte Müllvermeidung und die Weitergabe des ökologischen Gedankens an Kinder überzeugte die Jury. Die Pfarre Sindelburg erhielt den Umweltpreis in der Kategorie "Energiesparen bei den Gebäuden": Pfarrer Manfred Heiderer ist mit Elektro-Gefährten unterwegs, die - ebenso wie das energiesparend bewirtschaftete Pfarrheim - aus Windstrom gespeist werden. Energieautarkie wurde als Zielsetzung ausgegeben.
In der Kategorie "Bildung, Bewusstseinsschaffung und praktische Umsetzung" überzeugte das diözesane SchülerInnenzentrum H2 in St. Pölten aufgrund seiner vielfältigen Auseinandersetzung mit Themen der Nachhaltigkeit, Ökologie und Schöpfungsverantwortung. Workshops mit Hunderten Teilnehmern zum "ökologischen Fußabdruck" wurden abgehalten, in Upcycling-Workshops und der Weihnachtswerkstatt wurden aus - vermeintlichem - Müll dekorative Produkte geschaffen. "FAIRkocht Tage" unter Verwendung regionaler, biologischer und saisonaler Lebensmitteln sowie "FAIRfilmt Abende" zum Thema Nachhaltigkeit sind ebenfalls Teil des Aktionsradius des Schülerzentrums.
Franziskaner am E-Bike
Die beiden Umweltpreise der Erzdiözese Wien gingen zum Einen an die Pfarre Großriedenthal,
u.a. für die umweltbewusste Ausrichtung der Pfarrfeste, den Einsatz von Öko-Energie durch Anschaffung einer Hackschnitzelheizung, das selbstverständliche Fair Trade und - unter Hinzuziehung eines Energieberaters - für zahlreiche Bildungsveranstaltungen rund um das Thema Ökologie in der
Pfarre.
Zweiter Preisträger ist die Pfarre und das Franziskanerkloster Maria Enzersdorf. So wurden in den letzten Jahren die Räumlichkeiten in Pfarre und Kloster wärmeisoliert, eine Solar- und eine
Photovoltaikanlage installiert und auf die Reduktion des Energieverbrauchs geachtet. Ein Elektroauto wurde angeschafft und wenn es das Wetter erlaubt, sind die Franziskaner mit dem E-Bike unterwegs.
Eine am Klavier begleitete Psalmmeditation, die musikalische Umrahmung durch die Gruppe
Sax 4 fun und ein umweltbewusstes Buffet rundeten das Fest ab.