EMAS Austauschtreffen 2015
Vor dem Sonnenuntergang tummelten sich die Teilnehmer/innen noch schnell für ein Gruppenfoto auf die Terrasse, auf dem die Basilika Mariatrost im Hintergrund natürlich nicht fehlen durfte. Danach wurden von den Umweltbeauftragten Markus Gerhartinger und Hans Neumayer Neuigkeiten zu EMAS präsentiert.
Ein Schwerpunkt war unter anderem die Vorstellung der Matrixzertifizierung. Hierbei handelt es sich um eine Zertifizierung, bei welcher der Verein sozusagen als Dachverband fungiert und teilnehmende Pfarren die einzelnen Standorte darstellen. Unterschiede zu einer normalen Zertifizierung ist, dass es in der Matrixzertifizierung eine gemeinsame Umwelterklärung aller Pfarren sowie des Vereins gibt. Weiters sind die Kosten und der Zeitaufwand für die Systemerhaltung in den Pfarren geringer. Das bedeutet, dass mehr (ehrenamtliche) Zeit für die Umsetzung von umweltrelevanten Maßnahmen, Austausch und gemeinsames Lernen zwischen den verschiedenen Pfarren bleibt.
Im späteren Austausch war das interne Audit ein großes Thema. Wann und wie dieses erledigt werden muss und von wem wurde heftig diskutiert und von den Umweltbeauftragten erklärt. Außerdem wurden eventuelle Verbesserungsmaßnahmen bezüglich der bestehenden Fragenkataloge und Checklisten besprochen, sowie die zukünftige Umstrukturierung des Downloadbereichs auf der Homepage bekanntgegeben. Zusätzlich wurde auf die voraussichtlich im Herbst 2015 stattfindende Ausbildung zum/r internen Auditor/in hingewiesen.
Neben Problemen wie Pfarrverbänden, Personalwechsel in den Umweltteams oder auch diversen Unstimmigkeiten mit den Wirtschaftsräten waren es vor allem positive Erlebnisse, die alle Teilnehmer/innen mit Stolz erzählten. Von Fair Trade Kästen, nachhaltigen Beschaffungsordnungen, Fleischfastenaktionen über Insektenhotels, Kräuterwanderungen, Schöpfungswege und Energieeinsparungen (unter anderem durch die eigenen Photovoltaikanlagen) war alles dabei. Diese tollen Errungenschaften motivierten alle Anwesenden für das oberste EMAS Ziel - die kontinuierliche Verbesserung der Umweltleistung. Zum Abschluss hielt Joseph Krebs von der Pfarre Franz von Sales einen Vortrag über „EMAS und das Recht“, in dem er allen sehr einfühlsam die Komplexität von Recht und Ordnung für kirchliche Einrichtungen versuchte näherzubringen.
Neben dem Erfahrungsaustausch gab es am zweiten Tag des Austauschtreffens spannende Vorträge zum Thema nachhaltige Beschaffung in Pfarren sowie in anderen kirchlichen Institutionen. Hans Preitler stellte die tollen Projekte der Pfarre Gratkorn wie etwa den Fair Trade Kasten oder den Kostnix-Laden vor. Das Herzstück seines Vortrages war allerdings die von der Pfarre Gratkorn eigens erstellte ökosoziale Beschaffungsordnung, die auch andere Pfarren für ihren Einkauf verwenden können und sollen.
Die Pause konnte für den „Marktplatz des fairen Einkaufs“ genutzt werden, bei dem für Pfarren relevante Produkte präsentiert wurden. Vertreter der Firmen Gredler Kerzen, Reha-Druck, Klimabündnis, Fairtrade, Kerzen Gasser und Gofair-Kaffee konnten Interessierte persönlich beraten. Unterlagen stellten Memo, Zukunft einkaufen (D), Compuritas- Green IT, Land Steiermark und Sanitär Hagleitner zur Verfügung.
Anschließend gab Elisabeth Schinzel von Südwind Wien einen kurzen Input zu Möglichkeiten für kirchliche Institutionen sozial fair zu beschaffen. Auf welche Label man beim Kauf von Lebensmitteln, Textilien, Natursteinen und IT-Waren besonders achten muss und wem man überhaupt noch vertrauen kann wurde intensiv diskutiert.