Die Pionierin der kirchlichen Umweltarbeit in der evangelischen Kirche Wien Mechthild Eschhaus verstorben
Geboren wurde Mechthild Eschhaus am 9.2.1940 in Wien - in der Wohnung, in der sie nun verstorben ist. Nach dem Abitur studierte sie in ihrer Heimatstadt Mathematik. Bereits damals war sie in der katholischen Jugendgruppe aktiv. Zunehmende Zweifel am katholischen Glauben diskutierte sie mit einem evangelischen Studentenpfarrer, schließlich konvertierte Mechthild zur evangelischen Kirche A.B.
Sie nahm ein Jobangebot in Dortmund an und unterbrach dafür ihr Studium. So lernte sie Computerprogramme schreiben, der Grundstein ihrer gesamten beruflichen Laufbahn. Nebenbei beendete Mechthild in Köln ihr Studium. Dort lernte sie auch ihren Ehemann kennen, mit der Folge, dass sie 40 Jahre im Rheinland blieb.
1976 zog sie nach Düren, dort engagierte sie sich in der evangelischen Kirchengemeinde, wurde ins Presbyterium und später in die Kreissynode gewählt, und war dann lange Zeit Mitglied der Landessynode. Da sie immer Heimweh nach Wien hatte, zog sie mit Eintritt in den Ruhestand 2004 wieder zurück nach Wien. Hier begann sie vergleichende Religions-wissenschaften zu studieren und arbeitete wieder in der evangelischen Gemeinde mit.
Ab 2005 gestaltete sie die Abendgottesdienste 'Am Wegrand' mit. Zugleich begann ihre Arbeit für die „Lange Nacht der Kirchen“, wo sie die Vorbereitungen für die Gemeinde
Innere Stadt organisiert, und weit darüber hinaus für die Diözese Vorschläge gemacht hat. Ihr Engagement als Umweltbeauftragte in der Gemeindevertretung führte bald zu ihrer österreichweiten kirchlichen Umweltarbeit. Beim interreligiösen SOL-Kalenderteam hat sie ebenfalls viele Jahre aktiv mitgearbeitet.
Am 3.10.2010 wurde sie zur Umweltbeauftragten der ev. Diözese A.B. Wien ernannt und brachte sich von da an mit Freude in die ökumenische Konferenz der Umweltbeauftragten ein. Ein bleibendes Werk von Mechthild ist sicher der „Umweltordner“ für die Pfarrgemeinden, in den sie – zusammen mit ihrem Team – viel Zeit und Herzblut investiert hatte.
Unsere Anteilnahme gilt ihren Freunden und ihrer Gemeinde, vor allem aber ihrer Tochter und ihrer Enkelin, von denen sie uns immer mit viel Freude und Stolz erzählt hat.
Hemma Opis-Pieber, Sprecherin