30 Jahre Tschernobyl: Bischöfe fordern dringend ökologische Energiewende statt Atomenergie
Die österreichischen Bischöfe forderten einen raschen Ausstieg aus der Atomenergie. Nach Fukushima beschloss der österreichische Nationalrat 2011 den schnellst möglichen Ausstieg aus der Atomenergie. Die Österreichische Bischofskonferenz bezeichnete die Atomtechnologie als „Hochrisikotechnologie mit großen Gefahren für die heute Lebenden und für nachfolgende Generationen“. Aktuelle Studien zeigen die zerstörerischen Auswirkungen der Katastrophe von Tschernobyl, auch für folgende Generationen.
Papst Franziskus warnt in seiner Umweltenzyklika Laudato si‘: „Die Erde scheint sich immer mehr in eine unermessliche Mülldeponie zu verwandeln“ (21). Insbesondere nennt er die Gefahr durch hochgradig toxische Abfälle und Atommüll. Häufig würden Maßnahmen erst dann ergriffen, wenn die Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen bereits irreversibel seien.
Für den in der österreichischen Bischofskonferenz u. a. auch für Umweltfragen zuständigen Referatsbischof, Diözesanbischof Dr. Alois Schwarz (Gurk-Klagenfurt), ist der Ausstieg aus der Kernenergie für Europa „eine der wichtigsten Optionen einer gemeinsamen europäischen Energiestrategie“. Eine Gesellschaft, die auf den Prinzipien der Nachhaltigkeit aufbauen wolle, müsse aus Tschernobyl den Schluss ziehen, so der Kärntner Bischof, „dass wir uns in Zukunft die Atomenergie weder wirtschaftlich noch ökologisch noch sozial leisten werden können“.
Es dürfe nicht auf eine Technologie gesetzt werden, bei der menschliches Versagen oder Missbrauch zu irrreversiblen Folgen führen würden. „Die Lösung unserer Probleme dürfen wir nicht den kommenden Generationen überlassen, weshalb neben einer energiepolitischen Kursänderung auch eine Änderung unseres Lebensstils notwendig ist“, so der Umweltbischof, der mit Blick auf das Reaktorunglück von Tschernobyl allen österreichischen Initiativen dankt, „die seit 30 Jahren den Opfern von Tschernobyl, darunter auch viele Kinder, unermüdlich helfen“.
Es sei „mehr denn je das Zusammenwirken aller gesellschaftlichen Kräfte notwendig, den maßlosen Energieverbrauch einzuschränken“. Es müsse die Energieeffizienz gesteigert und der verbleibende Bedarf möglichst aus erneuerbaren Energieträgern gedeckt werden.
Auf diese ethisch verantwortbare Alternative setzt auch die Katholische Kirche. Bis 2017 werden in allen Diözesen Klimaschutz- und Energiestrategien mit konkreten Umsetzungsplänen gültig sein. Im Detail wurde der Umstieg auf zertifizierten Ökostrom und bei der Raumheizung der Wechsel auf erneuerbare Energieträger beschlossen. Ziel ist es, die Ökologische Energiewende in kirchlichen Organisationen bis 2020 zu schaffen.
Kontakt für diese Presseaussendung:
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Umweltarbeit der Kath. Kirche Österreichs - Koordinatorin
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Foto: Segnung der ersten pfarrlichen Photovotaikanlage in Dechantskirchen, 2005 ((C) Johann Oswald, Pfarre Dechantskirchen).
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Mittlerweile gibt es mehrere Photovoltaik-Anlagen in dieser EMAS-Pfarre. Pfarrer Wolfgang Fank ist längst mit dem E-Auto unterwegs.
Weitere Infos zur vielfältigen Schöpfungsverantwortung dieser Pfarre finden Sie hier
Andacht „30 Jahre Tschernobyl“, Katholische Kirche Steiermark
26.6., 16 Uhr, Bischofskapelle, Graz
Fürbitten – Vorschlag der Diözese Linz
Evangelische Kirche Österreichs: Ökostrompool und Energieeffizienz. Mehr
(zuletzt bearbeitet von Anna Kirchengast, 25.4.2016)