Kirchliche Umweltbeauftragte: Klimastrategie "nachbessern"
Die im Regierungspapier genannten Bereiche, Absichtserklärungen und "Leuchtturmprojekte" benötigen nach den Worten von Opis-Pieber, Umweltreferentin der Diözese Graz-Seckau, noch konkrete Rahmenbedingungen, Finanzmittel und Zielvorgaben sowie eine zeitgerechte Evaluierung. "Ideal wäre eine ökosoziale Steuerreform, um die 'Mission Klimaschutz' erfolgreich werden zu lassen."
Opis-Pieber verwies auf eine Studie des Wegener Center für Klima und Globalen Wandel der Uni Graz zu den Paris-Zielen. Demnach hat Österreich einen "Gesamttopf" an Treibhausgasemissionen, der bis 2050 aufgebraucht werden darf - maximal noch 1500 Millionen Tonnen. "Unser aller Ziel müsste sein, diese Menge nicht zu überschreiten", betonte die Umweltreferenten-Sprecherin. Oberste Priorität müsse daher die Reduktion des Energieverbrauches haben - privat, in Pfarren und kirchlichen Einrichtungen, aber eben auch in der Klimastrategie.
Kirchen leisten Beitrag
Die Kirchen seien sich ihrer Verantwortung bewusst: So werde seit den 2015 beschlossenen Ökologie-Zielen der Österreichischen Bischofskonferenz in allen Diözesen intensiv an einer Energiewende gearbeitet, erklärte Opis-Pieber. In ihrer Diözese Graz-Seckau solle es z.B. bis 2025 keinen einzigen Ölkessel mehr in den Pfarren geben. Daran sollte sich die Politik ein Beispiel nehmen: Laut aktuellem Entwurf der Klimastrategie der Regierung soll der Ausstieg aus dem Ölheizungsbestand erst spätestens 2025 starten, beginnend mit Kesseln, die älter als 25 Jahre sind.
Die kirchlichen Umweltbeauftragten würden die Bundesregierung grundsätzlich in ihrem Bemühen unterstützen, versicherte Opis-Pieber. Die Regierung sei freilich gefordert, "das hohe Gut einer intakten Umwelt allen anderen Interessen vorzureihen". Die Umweltbeauftragten wollen sich auf jeden Fall an der Konsultationsphase der Klimastrategie konstruktiv beteiligen, kündigte deren Sprecherin an.