Religions for Future
Am 29.11. findet der 4. weltweite Klimastreik von Fridays for Future (FFF) statt. Aktuelle Treffpunkte von Religions for Future:
- Treffpunkt Wien um 12 Uhr U2 Station Kriau, Foto-Treffpunkt der Religions for Future, neben Bäckerei Felber, Trabrennstraße 10, 1020 Wien. 12.30 Uhr Start des Demozugs mit Zwischenkundgebung vor Wirtschaftskammer Wien, 14:00 Kundgebung vor den Ministerien für Nachhaltigkeit, Wirtschaft und Finanzen. 15:00 Ende
- Treffpunkt Graz um11:45 Uhr vor dem Bischöflichen Ordinariat (Bischofplatz 4) oder um 11:59 Uhr zum Streikbeginn direkt bei der Grazer Oper bei den Transparenten Religions for Future.
Mit ihrer Grundsatzerklärung unterstützen Menschen aus verschiedenen Religionsgemeinschaften in Österreich teilen die Sorge von Fridays for Future um das gemeinsame Haus der Erde und tragen Mitverantwortung für dessen Erhalt in gutem Zustand.
RepräsentantInnen von Religionsgemeinschaften und alle Interessierten sind eingeladen, diese Grundsatzerklärung hier zu unterzeichnen.
Sie können die Unterstützungserklärung auch hier
herunterladen, selbst ausdrucken und zum Sammeln von Unterschriften in Ihrer Religionsgemeinschaft verwenden. Ausgedruckte und ausgefüllte Listen bitte per Briefpost einsenden an Anna Kirchengast, Bischofplatz 4, 8010 Graz. Danke!
Logo hochauflösend hier. Jede/r Unterzeichner/in kann als ein Mensch der Religions for Future sprechen, aber nicht "im Namen", da wir keine gewählten Organe haben.
Mehr zu Fridays for Future (FFF) und Überblick über alle FFF-Veranstaltungen in Österreich
Mehr zu Kirchen & Klimaschutz
Scientists for Future: Mehr als 26.000 WissenschafterInnen unterstützen "Fridays for Future": Scientists for Future: "Die Sorge der jungen Protestierenden ist gerechtfertigt" > 24 Fakten zum Klimawandel (siehe auch Science-Artikel).
In Wien und an vielen anderen Orten in Österreich nehmen Menschen von Religions for Future an Veranstaltungen von Fridays for Future teilnehmen. Treffpunkte hier.
Frühere Presseaussendungen:
Pressekonferenz von Vertretern von vier Religionsgemeinschaften in Wien (23.9.2019):
von links nach rechts: Enis Buzar, Islamische Glaubensgemeinschaft; Gerhard Weissgrab, Präsident der Österreichischen Buddhistischen Religionsgemeinschaft, Maris Filipic, Fridays for Future; Michael Chalupka, evang.-lutherischer Bischof; Stephan Turnovszky, Weihbischof der Erzdiözese Wien und österreichischer Jugendbischof.
(23.9.19) Bei einer Pressekonferenz haben sich in Wien Vertreter großer religiöser Gemeinschaften hinter die Fridays-for-future-Bewegung gestellt. Bei der großen Demonstration am kommenden Freitag um „fünf vor zwölf“ am Heldenplatz werden Vertreter*innen aller vier Religionsgemeinschaften teilnehmen.
Der Vertreter des Islam, Enis Buzar von der IGGÖ, der aufgrund der alphabetischen Namensreihenfolge in der Wiener Pressekonferenz vom 23.9.2019 als erster sprechen durfte, erklärte, auch der Koran lehre, dass der Mensch die Balance unter dem von Gott aufgespannten Himmel halten müsse. Durch engagierte Überzeugungsarbeit wolle man sich dafür einsetzen, dass auch die Muslim*innen in Österreich sich stärker für den Klimaschutz einsetzen. Institutionell sehe er als Halal-Beauftragter der IGGÖ eine wichtige Aufgabe darin, in Österreich für eine ethische Produktion von Halal-Fleisch Sorge zu tragen, um so den CO2-intensiven Import von Produkten etwa aus Ägypten durch ein regionales Angebot überflüssig zu machen.
Der Bischof der Evangelischen Kirche A.B. in Österreich, Michael Chalupka, betonte, die bereits am Beginn der Bibel beschriebene Verantwortung für die Schöpfung sei sowohl Gemeinschaften als auch jedem einzelnen Christen aufgegeben. Es sei gute evangelische Tradition, dass aus der Freiheit des Einzelnen auch die Verantwortung für die Gemeinschaft erwachse.
"Der Klimawandel ist keine Glaubensfrage, sondern ein seit langem bekanntes wissenschaftliches Faktum, auf das die Kirchen seit 30 Jahren aufmerksam zu machen versuchen." (Michael Chalupka, Bischof der Evangelischen Kirche A.B. in Österreich)
Dass es der Fridays-for-future-Bewegung nun binnen weniger Monate gelungen sei, die Notwendigkeit entsprechender politischer Handlungen so in den Fokus der Aufmerksamkeit zu rücken, deutet er als prophetisches Zeichen: Bereits die Propheten des Alten Testaments hätten gewusst, wenn rationale Argumente nicht mehr gehört würden, und dann entsprechende Zeichen gesetzt. So habe der Prophet Jeremia sich vor die Tore der Stadt Jerusalem gelegt und diese belagert, um seiner Forderung nach Umkehr Nachdruck zu verleihen, Greta Thunberg habe sich vor das Schwedische Parlament gesetzt und dieses belagert.
Für die Katholische Kirche war der Österreichische Jugendbischof, Weihbischof Stephan Turnovszky von der Erzdiözese Wien, gekommen. Die Erde als von Gott für das Leben in Fülle geschaffener Reichtum sei dem Menschen zur Obsorge anvertraut und dürfe daher nicht von uns zerstört werden, bekräftigte er die Worte seines evangelischen Vorredners. Besonderes Gewicht erhalte die Klimaproblematik dadurch, dass die schwächsten und verletztlichsten Menschen am Meisten unter ihr zu leiden hätten. Papst Franziskus habe, besonders in seiner Enzyklika Laudato Si´, eine engagierte Sorge um die Schöpfung unmissverständlich als eine zentrale kirchliche Aufgabe aufgezeigt. Auch wenn jede*r einzelne Christ*in je nach den individuellen Möglichkeiten und Überzeugungen selber entscheiden müsse, in welcher Weise und in welchem Umfang er*sie sich in den Dienst der Schöpfungsbewahrung stellen wolle, sei ganz klar, dass man beim Ausmaß der derzeitigen Herausforderungen der Menschheit angesichts der Klima- und Umweltkrise nicht tatenlos zusehen dürfe. Aus Ehrfurcht vor Gottes guter Schöpfung und aus Solidarität mit zukünftigen Generationen stelle er sich daher hinter die Jugendlichen von Fridays-for-future.
Der Vertreter der Österreichischen Buddhistischen Religionsgemeinschaft (ÖBR), Gerhard Weissgrab, sagte, ein achtsamer Umgang mit der Mitwelt sei so alt sei wie der Buddhismus selber. Im Buddhismus werde zwar keine Gottheit verehrt und daher auch nicht von „Schöpfung“ gesprochen, aber es gehe im Buddhismus um die komplexe Verflochtenheit von allem, was ist, auch von uns Menschen mit der Natur. Er verwies auch auf den ersten ethischen Grundsatz des Buddhismus: „Des Leidens bewusst, das durch die Zerstörung von Leben entsteht, will ich mitfühlende Zuwendung üben und Wege finden, um das Leben von Menschen, Tieren und Pflanzen zu bewahren. […]“ (zitiert nach Buddhanetz.org). Dazu gehöre dann auch, sich für den Erhalt von Lebensräumen einzusetzen, in denen Menschen, Tiere und Pflanzen ein gutes Leben führen können.
Um ihrer Unterstützung für Fridays-for-future auch schriftlich Nachdruck zu verleihen, unterschrieben am Ende der Pressekonferenz alle vier Religionsvertreter die Grundsatzerklärung Religions-for-future-Österreich. Die Erklärung zeigt die besondere Motivation zum Klimaschutz aus dem Glauben auf und kann von allen Österreichischen Bürger*innen unterzeichnet werden, die einer Religionsgemeinschaft angehören.
Religions for Future mit OrganisatorInnen von Fridays for Future am 19.4.2019 in Linz. (c) Diözese Linz, Kraml.
Frühere Presseaussendungen: