Erzdiözese Wien tritt Klimabündnis bei
Es gehört zum Christsein, maßzuhalten und nicht auf Kosten anderer zu leben. Diese Haltung ist schon an sich ein Wert – angesichts der menschengemachten Klimaveränderung ist ein nachhaltiger Lebensstil aber für alle unabdingbar geworden", so Kardinal Christoph Schönborn.
Weg der Nachhaltigkeit
Für den Erzbischof ist dieser Schritt eine logische Fortsetzung des Weges der Nachhaltigkeit, den die Erzdiözese Wien seit Jahren geht. So hat sie sich strenge Richtlinien für die Veranlagung der kirchlichen Vermögen gegeben, und 2017 auch eine ökosoziale Beschaffungsordnung in Kraft gesetzt. Sie gewährleistet, dass bei der Auftragserteilung durch die Diözese jene Auftragnehmer zum Zug kommen, die auch unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit das beste Angebot gelegt haben.
Bei der Versorgung der rund 630 Pfarren mit Strom und Heizenergie schaut die Erzdiözese seit Jahren auf umweltfreundliche Lösungen. Schon jetzt gibt es gute Zusammenarbeit mit dem Klimabündnis in einigen Bereichen z.B. Klimabündnispfarren, Mobilitätslehrgang, Autofasten, „Pfarrgemeinde Fairwandeln“ usw.
Nicht auf Kosten anderer leben
Erzbischof Kardinal Schönborn: „Es gehört zum Christsein, maßzuhalten und nicht auf Kosten anderer zu leben. Diese Haltung ist schon an sich ein Wert – angesichts der menschengemachten Klimaveränderung ist ein nachhaltiger Lebensstil aber für alle unabdingbar geworden. Die Erzdiözese steht zu dieser Verantwortung und möchte mit dem Beitritt zum Klimabündnis ein Teil eines Netzwerkes des behutsamen Umgangs mit der Schöpfung sein.“
Markus Hafner-Auinger, Geschäftsführer des Klimabündnis Österreich: „Klimaschutz ist zum bestimmenden Thema in unserer Gesellschaft geworden. Wir alle sind gefordert, unseren Lebensstil klimagerechter zu gestalten. Gemeinden genauso wie Pfarren und Diözesen spielen dabei eine zentrale Rolle. Sie informieren, vernetzen und gehen mit gutem Beispiel voran. Es freut mich, dass bereits über 50 Klimabündnis-Pfarren und -Diözesen in unserem Netzwerk aktiv sind.“
Globales Klimaschutz-Netzwerk
Das Klimabündnis wurde 1990 gegründet und ist ein globales Klimaschutz-Netzwerk. Die Partnerschaft verbindet indigene Völker in Südamerika mit mehr als 1.700 Gemeinden aus 26 Ländern in Europa. In Österreich setzen sich über 980 Klimabündnis-Gemeinden, 1.200 Klimabündnis-Betriebe sowie 600 Klimabündnis-Schulen und -Kindergärten für Klima- und Regenwaldschutz ein. Die Zusammenarbeit der Klimabündnis-Mitglieder in Österreich mit der FOIRN, dem Dachverband der indigenen Organisationen am Rio Negro in Brasilien, ist eine international anerkannte Erfolgsgeschichte. Gemeinsam ist es gelungen, eines der größten zusammenhängenden Regenwaldschutzgebiete der Welt zu schaffen – es ist 1,6 Mal so groß wie Österreich.
Schöpfungszeit bis 4. Oktober (Franz v. Assisi)
Die Erzdiözese Wien ist mit 1,2 Millionen Katholiken in rund 630 Pfarrgemeinden und über 1000 Gottesdienststätten in der Stadt Wien und dem Osten Niederösterreichs die größte katholische Diözese Österreichs. In der Erzdiözese Wien wird – wie auch in den anderen österreichischen katholischen Diözesen - auf Anregung der orthodoxen Kirche an jedem 1. September besonders für die Bewahrung der Schöpfung gebetet. Seit 2015 wird der Tag als offizieller "Weltgebetstag für die Bewahrung der Schöpfung" begangen. In der sogenannten „Schöpfungszeit“ vom 1. September bis 4. Oktober (Franz von Assisi; Zeit der Erntedankfeste) sind Pfarrgemeinden eingeladen, besonders für die Bewahrung der Schöpfung beten.
Links:
Umweltreferat der Erzdiözese Wien
Kirchen & Klimaschutz - hier auch mit Hinweis auf weitere Klimabündnis-Partnerschaften von Diözesen und Pfarrgemeinden.
(Quelle: PEW; https://www.erzdioezese-wien.at/site/home/nachrichten/article/76744.html)