"Umweltbischof" Schwarz und kirchliche Fachleute bei Gewessler
Presseaussendung der kirchlichen Umweltbeaufragten Österreichs, 27.10.2020
v.r.: Baudirektor Architekt DI Harald Gnilsen, Bundesministerin Leonore Gewessler, Umweltbischof Alois Schwarz, Anna Kirchengast, Fachstelle überdiözesane Umweltarbeit der Kath. Kirche Österreichs beim heutigen Gespräch Klimaschutz & Kath. Kirche im BMK (27.10.2020) © Kirchliche Umweltbeauftragte Österreichs
Im heutigen hochkarätigen Gespräch zum Thema „Klimaschutz und Katholische Kirche“ betonten sowohl Umweltbischof Alois Schwarz als auch Klimaministerin Leonore Gewessler die Wichtigkeit klimaschützenden Handelns auf allen Ebenen.
Am Gespräch nahmen teil von Seiten des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK): Ministerin Leonore Gewessler und Antonia Reininger (Assistenz Klima und Energie im Kabinett BMK), von Seiten der katholischen Kirche: Umweltbischof Alois Schwarz, Anna Kirchengast (Fachstelle überdiözesane Umweltarbeit der Kath. Kirche Österreichs) und Architekt DI Harald Gnilsen (Baudirektor der ED Wien und Sprecher der österreichischen kirchlichen Baudirektoren).
Ministerin Leonore Gewessler betonte, wie wichtig der Einsatz auf allen Ebenen ist: „Um das Großprojekt Klimaschutz im Sinn der Pariser Klimaziele zu erreichen, müssen wir alle gemeinsam an einem Strang ziehen. Vom Bund über die Länder und Gemeinden bis hin zu den BürgerInnen und der Wirtschaft. Gerade NGOS, und auch Kirchen bzw. Religionsgemeinschaften, nehmen dabei eine wichtige Rolle ein. Uns alle eint ein Ziel: Der Schutz unseres Lebensraums auf dieser Erde. Damit nicht nur wir, sondern auch unsere Kinder und Enkelkinder hier noch ein gutes Leben führen können. Dabei dürfen wir auch die globale Ebene nicht aus dem Blick verlieren – Stichwort Klimagerechtigkeit. Darauf weisen auch die Kirchen zu Recht immer wieder mit Nachdruck hin.“
„Wir bekommen Rückenwind für unsere Arbeit von vielen Seiten – von Papst Franziskus und seiner Enzyklika Laudato Si` - aber gerade auch von Kindern und Jugendlichen, die uns kritisch hinterfragen.“ so Alois Schwarz, Referatsbischof für Umwelt in der Österreichischen Bischofskonferenz und Bischof der Diözese St. Pölten. Er hob laufende Beispiele aus Diözesen wie Energiesparpfarren und klimaaktiv-Projekte hervor und zeigt auch neue konkrete Umstiegsprojekte auf erneuerbare Energie. Es gehe darum, die Umweltziele der Bischofskonferenz weiter umzusetzen.
Multiplikatorwirkung
Wenn Diözesen, Pfarren, Ordensgemeinschaften und kirchliche Einrichtungen ökologische Maßnahmen setzen, hat dies Multiplikatorwirkung: „Pfarren zeigen vor, wie’s geht“. Und es geschieht bereits viel: sei es im Bereich nachhaltigen Beschaffung, in der ökologischen Bewirtschaftung von Grundstücken, in der klimagerechten Sanierung, bei der umweltfreundlichen Organisation von Veranstaltungen und Bildung. Anna Kirchengast, Fachstelle überdiözesane Umweltarbeit der katholischen Kirche Österreichs, verwies auf erfolgreiche Beispiele mit Pfarrgemeinden, die vom Ministerium gefördert werden, wie Autofasten, Radln in die Kirche und das kirchliche Umweltmanagement EMAS.
Umweltschutz im Bau
Architekt DI Harald Gnilsen, Baudirektor der Erzdiözese Wien und Sprecher der österreichischen kirchlichen Baudirektoren betonte: „Es geht darum, die Balance zu finden zwischen der Erhaltung kultureller Werte und der Bewahrung natürlicher Ressourcen. Das erfordert einen sorgsamen Umgang. Denkmalschutz und Umweltschutz sind kein Widerspruch. Der Denkmalschutz erfüllt viele Klimaschutzbereiche, wie z.B. langer Lebenszyklus, nachhaltige Baumaterialien, Reparierbarkeit.“ Die Bauämter der katholischen Kirche zeigten gegenüber dem Klimaministerium ihre Bereitschaft, ihre Expertise in die Vorbereitung neuer Richtlinien für ökologisches Sanieren denkmalgeschützter Gebäude einzubringen.
Ministerin Gewessler zeigte sich auch im Zuge der gerade in Vorbereitung befindlichen Green-Finance-Strategie des Bundes interessiert am Good-Practice-Beispiel der Divestment-Beschlüsse der Österreichischen Bischofskonferenz.
Die Förderungen für ökologische Sanierungen wurden vonseiten des Bundes 2020 deutlich erhöht, auch in den nächsten Jahren wird mehr Budget zur Verfügung stehen – sie können auch von Pfarrgemeinden und kirchlichen Einrichtungen genutzt werden, betonte die Ministerin.
Markus Gerhartinger, Sprecher der kirchlichen Umweltbeauftragten Österreichs zeigte sich bei der Vorbereitung dieses Gesprächs erfreut, dass dieser hochrangige Austausch Ministerin – Umweltbischof möglich wurde.
Links:
klimaaktiv Angebote für Pfarrgemeinden
Auswahl aktueller Förderungen für ökologische Sanierungen, die auch kirchliche Einrichtungen beantragen können:
aws Investitionsprämie für Unternehmen (unter bestimmten Bedingungen auch für kirchliche Einrichtungen beantragbar; hier muss man direkt in aws anfragen, welche kirchlichen Einrichtungen beantragen können)
Divestment-Beschlüsse der Österreichischen Bischofskonferenz
Kontakt:
Dr. Anna Kirchengast, Fachstelle Überdiözesane Umweltarbeit der Kath. Kirche Österreichs
anna.kirchengast@graz-seckau.at, 0676 8742 2617
Architekt DI Harald Gnilsen, Baudirektor der Erzdiözese Wien als Sprecher der kirchlichen Bauämter Österreichs
bauamt@edw.or.at, 0664 51 55 210
Kathpress-Artikel über dieses Gespräch: